Eine "Blasmusik", so erzählen die Alten, gab es schon vor dem 1. Weltkrieg. Zu den acht Musikern gehörten Michael Lautenbacher, Josef Lieb, Ludwig und Michael Mall, Johann Salvermoser-mehr ist nicht bekannt.
Im Jahre 1925 brachte Ludwig Triembacher aus Maxlried neun musikbegeisterte Männer zusammen, die eine Blaskapelle gründen wollten. Sie besaßen zwar keine Instrumente, es mangelte am Geld und die Notenschrift war ihnen fremd, doch sie hatten viel Liebe zur Musik und das Glück, in Andreas Eisenschmid aus Peißenberg einen guten "Musikmeister" gefunden zu haben. Dieser radelte zweimal wöchentlich nach Oberhausen, brachte ihnen bei, was ein Blasmusiker beherrschen muß, und nach einem Jahr traten sie an die Öffentlichkeit-die "Trachtenkapelle Oberhausen".
Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens hatte die Musikgruppe 14 "Verrichtungen", von der Beerdigung bis zur Hochzeit ! Die "Trachtenkapelle" war vielseitig, fand Anklang und spielte bald rund um Oberhausen.
Aus dieser Zeit gibt es viele Anekdoten. So radelten einmal die Musikanten etwas angeheitert nach dem Faschingskränzchen in Haunshofen auf schneeglatter Straße, die Instrumente auf dem Rücken, heimwärts. Am nächsten Tag hatten sie dutzende blauer Flecken und die Instrumente mindestens ebensoviele Beulen aufzuweisen. Ein andermal, als bei einer Hochzeit in Huglfing, die Kapelle morgens den Weckruf blies, erschrak ein Hund so sehr, daß er die Flucht ergriff und mitsamt seiner Hundehütte, an die er gekettet war, im Hungerbach landete. Kurios war auch die Begebenheit, als der Augl Jackl seinen "Musimoaster" an einer Kurve in Huglfing vom Motorrad verlor, weiterfuhr, den Verlust bemerkend umkehrte, den noch immer auf der Straße Liegenden wieder aufsetze, und dieser nachdem er sich nach drei Gläsern Schnaps erholt hatte, "gschpuit hat, wie da Teifi"
Die "Junge Kapelle" soll den "Alten" in nichts nachgestanden sein: Die Richtigen hatten zusammengefunden und der Musikmeister war geblieben. Nach dem Tod von Andreas Eisenschmid im Jahre 1954 hatte man bis 1961 mehrere Dirigenten, unter ihnen vier Jahre lang Leonhard Biehler aus Penzberg. Er war zugleich Dirigent der Heilbrunner Musikkapelle und bahnte durch gemeinsame Veranstaltungen -die Musikfreunde standen sich sogar als Kontrahenten auf dem Fußballfeld gegenüber- eine Freundschaft an, die bis heute besteht.
Von 1961 bis 1971 war Ludwig Luberger aus Peißenberg musikalischer Leiter. Er baute die Blaskapelle mit großem Können und Einsatz weiter auf und legte durch seine eifrige Jugendarbeit einen guten Grundstock für die spätere Entwicklung.
Schon ein Jahr nach der Übergabe der Instrumente im Jahre 1948 hatte das jüngste Mitglied der “alten Musiker” für den Neuaufbau der Oberhauser Blasmusik gesorgt. Michael Lautenbacher , der Briegl Miche, war Vorstand bis 1973. Es war größtenteils sein Werk, daß die Musikanten ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens wurden. Er ließ den Brauch des Neujahranblasens wieder neu aufleben und konnte daraus 1955/56 die stattliche Summe von 728 DM in der Kasse verbuchen.
Seit dem 1. Juli 1973 bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 1987 führte Moritz Heringer als Vorstand die Musiker. Mit vorbildlichem Einsatz legte er den Grundstein für den heutigen Zusammenhalt in der Kapelle. Er organisierte unteranderem das erste Konzert in Pieve di Bono in Italien, wobei sich gute Kontakte zu den Sängern des Coro Azzurro entwickelten, die bis heute noch Bestand haben. In Italien erlebten die Musikanten bei vielen Auftritten der letzten 20 Jahre wahrhaft begeisterte Zuhörer.
1971 war es dann soweit: Die Oberhauser Musik stand zum erstenmal ganz auf "eigenen Füßen". Johann Schaller übernahm mit 21 Jahren die musikalische Führung der 25 Musiker. Die Kapelle lebte auf und entwickelte sich zu einem Klangkörper, der in großer und kleiner Besetzung, daheim aber auch außerhalb sehr erfolgreich war. Eine Kassettenaufnahme unter eigener Regie stellt dies unter Beweis. Schallers Idee war es auch, die zur Tradition gewordenen Weihnachtskonzerte durch kleine Ansagen aufzulockern. 19 Jahre lang schrieb er die Jugendausbildung ganz groß, führte eine strenge Probenarbeit und dirigierte mit großer Ausstrahlung die Blaskapelle Oberhausen. Aufgrund seiner großen Erfolge bei vielen Wertungsspielen wurde ihm 1994 die staatliche Anerkennung als Dirigent verliehen.
Ab 1990 ist Leonhard Heringer jun. musikalischer Leiter. Als leidenschaftlicher und hervorragender Musiker fördert er mit viel Fleiß und Können den jetzigen Klangkörper weiter und gibt Nachwuchsmusikern Unterricht. Sein größter musikalischer Erfolg ist sicher die Aufnahme einer CD im Studio 80 in Wörishofen. Dem heimischen Publikum vorgestellt wurde diese unter großem Beifall beim Weihnachtskonzert 1993, des weiteren im Radio Oberland und im Sender Bayern 1 bei Georg Ried. Seit 1994 ist Leonhard Heringer staatlich anerkannter Dirigent für Laienorchester. Mit Hingabe und Fleiß formte er die Kapelle weiter bis die größten Erfolge, dem 2. Platz in der Oberstufe bei den Europäischen Meisterschaften der Böhmisch-Märischen Blasmusik 2013 sowie 1.Platz bei der Landesmeisterschaft der Bayerisch-Böhmischen Blasmusik 2014. In diesem Jahr wechselte der Taktstock an den jungen Robert Fesenmayr aus den eigenen Reihen.